🧠 Merkblatt – Ventil-Kennlinie (nach VDI/VDE 2173)
🔧 Was ist die Ventil-Kennlinie?
Sie zeigt, wie viel Volumenstrom durch ein Ventil bei unterschiedlicher Öffnung (Hub) fließt.
Dargestellt im Verhältnis:
👉 kv / kvs in Abhängigkeit von H / H₁₀₀
(Volumenstrom im Verhältnis zur max. Öffnung)
📏 Wichtige Kennwerte:
🔹 kv-Wert
→ Gibt an, wie viel Volumenstrom bei einem bestimmten Ventilhub durchfließt.
→ Je weiter geöffnet, desto höher der kv-Wert.
🔹 kvs-Wert
→ Das ist der kv-Wert bei voll geöffnetem Ventil (bei Nennhub H₁₀₀).
→ Wird vom Hersteller angegeben – hängt von Bauform & Größe ab.
📘 Norm-Vorgaben nach VDI/VDE 2173:
Messgröße | Bereich |
---|---|
kv / kvs | 0 … 1 |
H / H₁₀₀ (Hubanteil) | 0 … 1 |
Prüfdruckdifferenz | 1 bar |
Temperaturbereich | 5 … 40 °C |
📌 Merksätze für die Praxis:
„kvs ist das, was das Ventil maximal kann.“
„kv ist das, was es gerade tut – je nach Öffnung.“
„Die Kennlinie zeigt: wie fein oder schnell ein Ventil reagiert.“
„Wichtig für Regelverhalten und Ventilauslegung!“
🧠 Ventilkennlinie einfach erklärt – mit Praxisbeispielen
Die Ventilkennlinie zeigt, wie stark sich der Volumenstrom ändert, wenn sich das Ventil öffnet oder schließt.
Auf der X-Achse: Hubstellung (0 = geschlossen, 1 = voll geöffnet)
Auf der Y-Achse: Durchflussverhältnis (kv / kvs)
🔻 0 = geschlossen
Beispiel:
Heizung ist aus, Raum ist warm genug.
Das Ventil schließt → kein Wasserfluss, keine Energieübertragung.
🔧 Das Ventil hat 0 % Hub, kv = 0.
➖ 0,5 = halb geöffnet
Beispiel:
Raum ist noch nicht warm, aber fast.
Das Ventil öffnet etwas → kleiner Volumenstrom, feine Nachregelung.
🔧 kv liegt bei ca. 0,3 bis 0,6 vom kvs-Wert, je nach Ventiltyp.
🔁 1,0 = voll geöffnet
Beispiel:
Raum ist kalt – maximale Leistung erforderlich.
Ventil voll geöffnet → voller Volumenstrom, schnelle Erwärmung.
🔧 kv = kvs (maximal möglicher Durchfluss)
💡 Was du daraus mitnehmen kannst:
Ventile reagieren nicht linear!
→ Die Kurve steigt zuerst langsam, dann steil
→ Feinfühliges Regeln bei kleinen Öffnungen ist oft schwierigFür präzise Regelung braucht es das passende Ventil (z. B. mit logarithmischer Kennlinie)
In der Praxis wichtig für:
→ Auslegung der Ventilautorität
→ Einstellung der Regler
→ Vermeidung von Über- oder Unterschwingern bei Raumtemperatur
🧠 Ventil-Kennlinien-Grundformen
🔹 1. Lineare Kennlinie
🔹 2. Gleichprozentige Kennlinie
🔹 3. Gleichprozentig / Linear (praxisgerecht)
🧠 Ventil-Kennlinien-Grundformen – Merksätze & Übersicht
🔹 1. Lineare Kennlinie
Merkpunkt:
Gleiche Hubänderung → gleiche Änderung des kv-Werts
Die Kurve verläuft geradlinig
✅ Vorteil:
Einfach zu regeln
Gut kontrollierbar im gesamten Hubbereich
❌ Nachteil:
Nicht optimal bei nichtlinearen Wärmetauschern
(z. B. Heizkörper mit exponentiellem Verhalten)
👉 Einsatz:
In vielen Standard-Heizungsanwendungen
🔹 2. Gleichprozentige Kennlinie
Merkpunkt:
Gleiche Hubänderung → prozentuale Zunahme des kv-Werts
→ Im unteren Bereich flach, oben sehr steil
✅ Vorteil:
Ideal bei großen Lastunterschieden
Gute Feinregelung im oberen Bereich
❌ Nachteil:
Im unteren Hubbereich zu wenig Wirkung
→ Wird in der Praxis selten allein verwendet
👉 Einsatz:
Theorie, Spezialanwendungen – kaum projektiert
🔹 3. Gleichprozentig / Linear (praxisgerecht)
Merkpunkt:
Bis ca. 30 % Hub = linear, danach gleichprozentig
Vereint das Beste aus beiden Welten
✅ Vorteil:
Gute Regelbarkeit im unteren Bereich
Genug Reserve nach oben
👉 Einsatz:
Standardwahl in Projekten und GA-Systemen
→ Besonders bei Regelventilen in der HLK-Technik
🔧 Merksätze für die Praxis
„Lineare Kennlinie – gut, wenn’s einfach laufen soll.“
„Gleichprozentig – nur in der Theorie wirklich gleichmäßig.“
„Kombi-Kennlinie = Standard für saubere Regelung.“
„Kennlinie muss zur Anlage passen – nicht nur zur Theorie.“
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